Die beste Zapier Alternative

Automatisierung ist geil. Spart Zeit. Und das Internet ist gemacht für Automatisierung.
Seit der Erfindung von APIs (Application Programming Interface), welche eine Kommunikation von verschiedenen Software-Lösungen erlauben, ist Automatisierung ein heiliger Gral der Optimierung von allen möglichen Prozessen geworden, für die man einen Computer braucht.

Was am Anfang aber noch ausschließlich spezialisierten Entwicklern zur Verfügung stand („Wenn eine Mail vom Formular kommt, soll der Kontakt automatisch in meine Tabelle übertragen werden – können sie das?“) wurde durch Tools wie Zapier der breiten Masse zugänglich.

Automatisierung FTW!

Automatisierungslösungen wie ITTT oder Zapier verbinden verschiedene Lösungen von Web-Tools und automatisiert Dinge, welche man vorher „von Hand“ gemacht hat – und das auf eine Art, die auch für Leute gemacht ist, welche nicht Informatik studiert haben.

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Dinge, die vorher konstant Zeit in Anspruch genommen haben, können so nach einmaliger Einrichtung mit ewigem Hacken auf die ToDo-Liste – oder halt einfach für immer von der Liste gestrichen. Ein Segen: Weniger Arbeit hat 😉

Zapier wird alt

Um es mal vorwegzunehmen: Zapier ist nach wie vor der Platzhirsch unter den Automatisierungs-Lösungen und das auch zurecht. Multi-Millionen Businesses setzen Zapier für Automatisierungen ein, der Service von Zapier hat ein Track Record der seinesgleichen sucht.

Aber ich habe das Gefühl, dass bei Zapier die typische Lethargie einsetzt, welche eigentlich automatisch entsteht, wenn ein Unternehmen größer wird und mehr und mehr Entscheider-Ebenen ihren Einfluss haben.

Und das größte Manko für viele: Zapier ist teuer.

Es gibt – wie in diesem Bereich üblich – einen ‚Free Tier‘ mit den man den Service testen kann. Für manche kleinen Projekte mag das auch ausreichen – good for you! =) Aber sobald mal etwas ernsthafter rangehen möchte, ist die nächste Stufe schon bei ca. 20€/Monat. Für eine Firma jetzt überschaubar, für den Einzelunternehmer aber schon etwas, wo man auch einen kalkulierbaren Nutzen entgegenstellen sollte.

Die Zapier-Alternative: Integromat / Make.com

UPDATE 2022: Integromat heißt jetzt Make!
Also nicht ganz, Integromat wird es noch fbis 2023 geben, aber es gibt ein Follow-Up SaaS Produkt namens Make.com. Make.com ist Integromat in Lila-Farbverlauf statt Blau und paar verbesserungen unter der Haube vor allem Im Rechte- und Nutzer-Management. Das ist wichtig für größere Firmen und riesige Teams, für Einzeluser oder kleine Teams eher nicht so sehr.
Ich selber bin umgestiegen (mehr dazu unten). Es fühlt sich genauso gut an wie Integromat – auch wenn mir die neue CI nich so gut gefällt 😉
=> Alles was ich hier über Integromat schreibe, gilt auch für Make!

Aber ein Business wie ‚Automatisierungen über APIs‘, in welchem wirklich viel, viel Potenzial und eben auch Geld steckt, ruft immer wieder „Junge Wilde“ auf den Plan, die versuchen, mit Elan und neuen Ansätzen den Platzhirsch anzugreifen und zu verdrängen.

Dazu gehört im Falle Zapier der Herausforderer Integromat. Tschechisches Unternehmen aus Prag, inzwischen AFAIK gekauft von einem Deutschen VC.
(Ich würde gerne noch was über vermutet bessere DSGVO-Konformität schreiben, hab’s aber noch nicht geprüft 😉 – Falls du mehr weißt, schreib mir bitte!)

Gibts noch andere Alternativen?

Klar, ein Haufen: IFTTT, Flow. Automate, Workato… Aber die Beste für den breitesten Anwendungsbereich ist…

Warum Integromat bzw. Make.com für mich echte Zapier-Alternativen sind

1.) Preis

Integromat und Make.com haben nach dem Free-Tier den Einstieg bei ca. 10€/Monat, und ist somit halb so teuer wie Zapier (OK, OK, kommt auf den Use-Case an, mehr dazu später).

2.) Dynamik

Neue Anforderungen werden bei Integromat einfach schneller umgesetzt – ich habe das Gefühl, hier ist man noch näher am Kunden und es gibt einfach weniger Entscheidungs-Ebenen. Anfragen für neue APIs sind nun mal einfach schneller implementiert

3.) Interface

This is where it shines! Das Interface von Integromat ist nicht nur schöner, bzw. anschaulicher – das UI und die UX sind genial, und die Übersichtlichkeit wird in keinster Weise von der Flexibilität in der Tiefe gemindert.

Daily Mail mit einer Info von Public-Server, der halt kein Bild scrapen lassen wollte. So muss ich nicht da hin, sondern bekomme es in meine Mailbox und auf meinen Local Server.

4.) API-Tiefe

Wo bei Zapier und den anderen Lösungen viele Tools meiner Meinung nach nur aus Marketing-Gründen mit ihrem Logo auf der Seite stehen (und nur vereinzelte Funktionen verfügbar sind) wurde bei den Tools, welche ich auf Integromat genutzt habe, fast immer die komplette API implementiert. Hut ab!

Und auch bei Nutzung von Variablen, Funktionen und logischen Operationen ist Integromat einfach ein Stück weiter als Zapier und die Anderen.

Die Links bringen dich zu einem kostenlosen Account

(Das sind Affiliate-Links, d.h. wenn du später zu einem Bezahl-Account wechselst, bekommst du ein besseres Angebot und unterstützt gleichzeitig diese Seite)

Ist Integromat wirklich günstiger?

Ne, nicht immer. Integromat hat ein etwas feingliedrigeres Abrechnungssystem, welches auf Datenmenge und einzelnen „Operations“ basiert. Es wird aus nicht die Durchführung deiner Anweisung wie oben im Bild als Aktion bewertet, sondern jeder Einzelschritt in dieser als solcher.

Also haben wir im Beispiel oben 4 „Operations“ (Router zählt nicht), und das pro Ausführung (einmal am Tag). Aber Vorsicht: Bei „Watchern“ gilt jede Überprüfung (z.B. „schau alle 5 Minuten nach neuen Einträgen in XYZ“) als Operation, was zunächst groß klingende Kontingente schnell dezimieren lässt.

Ob Integromat also wirklich der günstigere Weg bei großen Automatisierungen ist, hängt von der Komplexität der Szenarios ab, und ob diese Push- oder Pull-getrieben sind.

Ich bin auf jeden Fall recht begeistert von Integromat bzw. Make.com, und mit dem Preis habe ich mich schneller an Automatisierung gewagt, die ich hätte schon längst umsetzen sollen. Es ist die weitaus bessere Zapier Alternative.

Umstieg von Integromat zu Make

Falls ihr schon einen Integromat-Account habt (zum Beispiel auf meine Empfehlung hin geholt) steht ihr bestimmt auch vor der Frage:

Lohnt sich der Wechsel von Integromat auf Make?

Vorab zwei wichtige Punkte:

  • Make.com kann alles, was Integromat kann (und mehr). Das Interface ist das gleiche
  • Der Support und das Produkt Integromat werden irgendwann eingestellt

Also irgendwann muss man sowieso wechseln. =)

Soll ich schon heute zu Make.com wechseln, wenn ich Integromat nutze?

Falls du granulare Rechte brauchst, d.h. nur bestimmte Nutzer bestimmte Änderungen oder Aktionen ausführen sollen können, ja. Das war einer der großen „Nachteile“ von Integromat (ich hab’s halt nicht gebraucht).
Falls du das nicht benötigst, würde ich vielleicht noch warten:

Meine Probleme beim Umstieg zu Make.com

Wir sind nur 4 Leute im Team, und ich bin der einzige mit Zugriff auf Integromat. Also benötige ich das Rechtemanagement (granular rights-management) nicht. Trotzdem habe ich mich früh entschieden, auf make.com zu migrieren. Einmal, um es „hinter mich zu bringen“, und auch, um zu sehen, wie es läuft und wie make.com so ist.

Bei uns gibt es nur 7 aktive Szenarios, diese wurden so übernommen. Leider funktionieren in zwei Szenarien die Authentifications nicht mehr, in einem weiteren der „händische“ CSS filter.

Also ohne Probleme (Push Update and Go) klappt es bei mir auf jeden Fall nicht.

Vielleicht nur Kleinigkeiten – muss ich mir mal genauer anschauen. Aber was ich damit sagen will: Wenn die Automatisierungen im Produktivien Umfeld genutzt werden, würde ich den Umstieg gut planen! (Team definieren, Testcases erarbeiten, Aktionsplan erstellen usw… – falls du in deiner Firma Hilfe dabei benötigst – Meld dich bei mir)

Reibungslos hat es jedenfalls nicht geklappt. Ich denke trotz allem, dass Integromat bzw. Make.com mit die besten Automatisierungstools am Markt sind und deutlich mehr als eine Alternative zu Zapier & Co.

Zapier, Integromat und Make.com zielen auf einen einfachen Einstieg in die Materie. Für einen etwas tieferen Einstieg (und auf jeden Fall noch ein wenig Nerdiger) habe ich mir jetzt auf einem eigenen Server (self-hostet / on premise) über Docker n8n.io installiert und werde mir das mal genauer anschauen.

Stay tuned!

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Veröffentlicht von Patrick

. Ein Nerd aus einer Zeit, als es noch nicht mal das Internet gab. Berät Firmen zu diversen IT-Themen, vorzüglich Online-Werbung & E-Commerce. Diplom Wirtschaftsinformatiker und betreibt mit Max die Agentur Viator Digital Solutions.

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